Marburg-Biedenkopf – 137 Ehrenamtscards gehen in diesen Tagen per Post an engagierte Bürgerinnen und Bürger im Kreisgebiet. Aus diesem Anlass haben der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow und Marburgs Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies zu einer digitalen Dankeschön-Feier eingeladen.
„Ehrenamtliches Engagement ist ein ganz wichtiger Pfeiler einer funktionierenden und lebenswerten Gesellschaft. Und es ist alles andere als selbstverständlich. Deshalb wollen wir den Engagierten herzlich Danke sagen“, betonten Zachow und Spies. Sie bedauerten es, die Cards nicht persönlich überreichen zu können. Die Pandemie erfordere es auch weiterhin, andere Formen des Miteinanders und der Wertschätzung zu finden.
Der Landkreis Marburg-Biedenkopf zeichnet diesmal 108 engagierte Bürgerinnen und Bürger aus. 29 Ehrenamtscards vergibt die Universitätsstadt Marburg. Viele Personen erhalten die Karte bereits zum zweiten oder dritten Mal. Das ehrenamtliche Engagement ist dabei vielfältig: Die Engagierten sind in insgesamt 72 Vereinen und Initiativen tätig und in vielfältigen Bereichen im Einsatz. Vom Rettungsdienst und Katastrophenschutz über Bildung und Kultur bis hin zu Sport, Musik und Nachhaltigkeit. Auch das Engagement in der Kirche, im Tier- Umwelt- und Naturschutz sowie in der Nachbarschaftshilfe, der Entwicklungszusammenarbeit, der Seniorenarbeit sowie im sozialen Bereich wurde ausgezeichnet.
„Wie wichtig das freiwillige und ehrenamtliche Engagement als Stütze für die Gesellschaft ist, wird besonders in Krisenzeiten deutlich. Die vergangenen beiden Jahre waren für jede und jeden von uns besonders herausfordernd. Umso wertvoller ist es, wenn Menschen sich unentgeltlich für andere einsetzen und Verantwortung übernehmen“, machte Zachow deutlich. Neben dem vielfältigen Engagement während der Corona-Pandemie nannte er als Beispiel auch den selbstlosen Einsatz vieler ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer in den Flutgebieten im Ahrtal.
„Sie alle haben Ihre ganz persönlichen Motive, warum Sie sich ehrenamtlich betätigen. Die Ehrenamtscard gibt uns die Möglichkeit, Ihnen etwas zurückzugeben und Ihr Engagement zu würdigen“, dankte Oberbürgermeister Spies den Engagierten. Sebastian Sack führte als Moderator durch die Feier.
Für das Rahmenprogramm hatten einige der beteiligten Vereine Videos zur Verfügung gestellt, um Einblicke in ihr Engagement zu geben. So zeigte ein Video zum Beispiel den ehrenamtlichen Einsatz des Technischen Hilfswerks bei der Flutkatastrophe im Ahrtal. In einem weiteren Beitrag stellte der Verein MütterZentrum Marburg seine Arbeit vor. Die Volkstanz- und Trachtengruppe Gladenbach sowie der TSV 1911 Amönau hatten hingegen Videos von Tanzaufführungen eingereicht.
GEMEINSAME PRESSEMITTEILUNG DER UNIVERSITÄTSSTADT MARBURG UND DES LANDKREISES MARBURG-BIEDENKOPF
Die Ehrenamtscard wird aktuell auf dem Post-Weg an engagierte Bürger*innen verschickt, die sich in besonderer Weise, über das normale Maß hinaus, ehrenamtlich für die Gesellschaft engagieren. Es ist eine Auszeichnung, die die Universitätsstadt Marburg bereits zum 32. Mal gemeinsam mit dem Landkreis Marburg-Biedenkopf an Bürger*innen vergibt.
„Sehr gern hätten wir die Ehrenamtscard wie üblich während einer gemeinsamen Veranstaltung persönlich überreicht“, sagt Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. Doch aufgrund der Corona-Pandemie, deren Entwicklung sich schwierig im Vorhinein – vor allem längerfristig – absehen lässt, musste die für Mittwoch, 26. Mai, geplante Festveranstaltung im Historischen Saal des Marburger Rathauses abgesagt werden.
„Gerade auch in den herausfordernden Zeiten der Pandemie ist ehrenamtliches Engagement eine wichtige Säule für das gesellschaftliche Miteinander in allen Bereichen. Mit der Ehrenamtscard möchten wir den außerordentlichen Einsatz der Engagierten würdigen und unsere Wertschätzung zeigen“, betont Landrätin Kirsten Fründt.
Mittlerweile besitzen mehr als 15.000 hessische Bürger*innen die Ehrenamtscard. Sie setzt voraus, dass sie sich seit mindestens fünf Jahren, mindestens fünf Stunden pro Woche rein ehrenamtlich für ihren Verein, die Gesellschaft oder eine Institution einsetzen. Dafür erhalten sie keine finanzielle Entlohnung oder Aufwandsentschädigung. Insgesamt 18 Ehrenamtscards hat die Universitätsstadt Marburg diesmal verschickt. Davon erhalten 9 Personen die Card bereits zum zweiten oder dritten Mal. Seit der Einführung der Ehrenamtscard im Dezember 2005 hat die Universitätsstadt Marburg insgesamt 1192 überreicht. Mit den neu vergebenen und verlängerten besitzen aktuell 272 Marburger*innen eine Ehrenamtscard. Der Kreis vergibt diesmal 40 Ehrenamtscards. Damit gibt es im Landkreis aktuell 527 Inhaberinnen und Inhaber der Card. Seit 2005 hat der Kreis insgesamt 1558 Ehrenamtscards an engagierte Bürgerinnen und Bürger ausgehändigt.
Die Ehrenamtscard bringt viele Vorteile mit sich, beispielsweise in Form von Vergünstigungen. In der Universitätsstadt und im Landkreis reicht das Angebot vom Besuch öffentlicher und privater Einrichtungen bis hin zu kulturellen, sportlichen oder touristischen Veranstaltungen. Sportclubs, Kinos, Museen, Freizeitparks, der Einzelhandel und viele mehr machen mit, wenn es darum geht, den Einsatz der ehrenamtlich Engagierten zu honorieren.
Aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie erhalten die Engagierten zusätzlich zu dem gemeinsamen Präsent der Stadt Marburg und des Landkreises einen Marburg-Gutschein in Höhe von 10 Euro. Außerdem wenden sich Landrätin Kirsten Fründt und Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies in einem persönlichen Brief an die engagierten Bürger*innen.